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Verwilderte Stadttauben

 Verwilderte Stadttauben (Columba livia) treten weltweit ganzjährig überall dort auf, wo Menschen sind. Egal ob es sich um Städte, Dörfer, Siedlungsbereiche oder Industrieanlagen handelt. Ursprünglich handelte es sich bei diesen Vögeln um Felsen- bzw. Höhlenbrüter. Daher findet man sie in den Städten oft an strukturierten Fassaden oder auf Dachböden, wo witterungsgeschützte Schlaf- und Nistplätze eingerichtet werden. Da Tauben schwarmbildende Vögel sind, treten sie selten als Einzeltiere auf. Daher ist die größte Belästigung durch diese Tiere in den meisten Fällen die Verunreinigung durch den Taubenkot. Eine einzelne Taube produziert innerhalb eines Jahres ca. 10-15 kg Kot! Aber auch der Befall mit Parasiten wie zum Beispiel der Taubenzecke ist in der Nähe der Nistplätze oftmals zu finden.

Die bevorzugte Nahrung von Tauben sind stärke- oder ölhaltige Körner beispielsweise von Hülsenfrüchten oder Getreide. Aber auch Essensreste des Menschen werden nicht verschmäht. Oft werden die Vögel vom Menschen sogar gezielt gefüttert. Je nach Nahrungsangebot hat eine Taube einen Aktionsradius von 50-800 metern. Die Brut findet ganzjährig statt.

Das Einfangen der Tiere und wieder Aussetzen (Entfernung mehr als 80 km erforderlich!!) ist in der Regel ein Kampf gegen Windmühlen. Meistens hilft es nur das betroffene Gebäude durch mechanische Abwehrmaßnahmen zu schützen. Hierbei sollte immer beachtet werden, dass das gesamte gebäude geschützt werden muss, da Tauben sehr standorttreu sind und immer versuchen werden auf den nächsten Gebäudeteil auszuweichen. Nachfolgend einige Möglichkeiten:

Vogelnetze oder Gitter: Vogelnetze gibt es mittlerweile in verschiedenen Farben und Maschenweiten. Mit ihnen kann der Anflug an das Gebäude verhindert werden. Hierfür müssen die Netze jedoch um das gesamte Gebäude gespannt werden.

Spanndraht oder Taubenspikes: Durch diese Mittel wird das Landen der Tauben verhindert. Aber es muss auch hier jeder Vorsprung des Gebäudes berücksichtigt werden. Balkongeländer, Vorsprünge, Balken, Fenstersimse, etc.

Elektrosysteme: Diese Systeme sind recht aufwendig in der Installation und je nach Lage des Gebäudes unter Umständen recht pflegeintensiv. Dort wo das System einwandfrei arbeiten kann, ist es aber auch das effektivste Mittel zur Vogelabwehr. Es werden zwei parallel laufende Drähte gespannt, an denen ein Impulsgeber angeschlossen wird (Weidezaun-Prinzip). Das System kann aber nur dort einwandfrei arbeiten, wo kein nasses Laub oder anderer "leitender Müll" auf die Drähte gelangen kann, da dieses zum Kurzschluß und somit zur Unwirksamkeit des Systems führt. Nach Entfernung dieser Störfaktoren arbeitet das System aber sofort wieder einwandfrei.

Kunststoff Krähen: Diese Attrappen wirken nur bedingt. Die größte Wirkung erzielt man wenn mehrere Attrappen eingestzt werden und diese sowohl feststehend als auch frei hängend (Bewegung mit dem Wind) montiert werden.

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